Aktuelle Call for Papers

Wir dokumentieren in loser Folge die CfP/CfA, die uns erreichen. Siehe auch den umfangreichen Service der Social and Labour History News der IALHI.

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Strikes and Social Conflicts in Hostile Environments (Washington D.C., 5./6. September 2025)

CfP der Tagung der International Association of Strikes and Social Conflicts (IASSC), Deadline 1. März 25, mehr Information hier, oder im PDF // for details see the Call: Call-for-Papers-IASSC-Strikes-and-Social-Conflicts-in-Hostile-Environments-2025-Washington-DC

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CfP Untangling the circulation of ideas: historical perspectives on dispute resolution and enforcement in labour law, (Strathclyde University, Glasgow, 11-12 September 2025)

Deadline 14 March 2025. For details see the Call: Call for Papers 2025 Glasgow_Conference

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Nachtarbeit seit dem 19. Jahrhundert (Bielefeld 24./25. November 2025)

Ob Pflegerin im Krankenhaus, Portier im Hotel, Stahlarbeiter am Abstich oder Ingenieurin im Kraftwerk: Sie alle vereint die Notwendigkeit, nachts arbeiten zu müssen. Nachtarbeit gilt als eine Form atypischer Arbeitszeiten.

Die Gründe für diese Form des Arbeitens sind vielfältig und basieren auf technischen, wirtschaftlichen, sozialen oder kulturellen Anforderungen. Letztere betreffen meist Berufe, die mit dem großstädtischen „Nachtleben“ verbunden sind wie Barkeeper:innen, Türsteher:innen oder auch Sexarbeiter:innen. Technisch bedingt ist kontinuierliche Schichtarbeit dann, wenn Produktions- oder Arbeitsprozesse nicht unterbrochen werden können, wie etwa in der Chemieindustrie. Sozial notwendig ist Nachtarbeit etwa in Krankenhäusern und anderen Einrichtungen der öffentlichen Versorgung. Wirtschaftliche Ursachen finden sich in der Gewinnmaximierung, etwa durch längere Maschinenlaufzeiten.

Nachtarbeit tritt also in den unterschiedlichsten Branchen auf, dementsprechend viele Menschen müssen in den Abendstunden ihrem Beruf nachgehen. Betroffen sind nicht nur die Nachtarbeitenden selbst, auch das Umfeld ist gezwungen, sich dem Arbeitsrhythmus anzupassen. Gleichzeitig ist unser Zusammenleben auf diese Nacharbeit angewiesen. Trotzdem ist sie nach wie vor ein wenig erforschtes Feld der Labour History.

Ob und in welcher Weise die Arbeit „gegen die Uhr“ thematisiert wird, hängt stark von Faktoren wie Branche, gewerkschaftlicher Repräsentation, politischem System und sozioökonomischen Status der Betroffenen ab. So war es etwa in der Bundesrepublik gesellschaftlich akzeptiert, dass Kellnerinnen bis spät in die Nacht arbeiteten. Industriearbeiterinnen war genau dieses hingegen bis 1992 verboten. In der DDR war zeitgleich die Nacharbeit von Frauen politisch wie wirtschaftlich erwünscht.

Wir laden dazu ein, Beitragsvorschläge zu sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Aspekten der Nachtarbeit einzusenden. Es bieten sich eine ganze Reihe von Komplexen an, die auf der Tagung behandelt werden können:

  • Fallbeispiele für unterschiedliche Formen von Nachtarbeit
  • Organisation und Regulierung von Nachtarbeit in unterschiedlichen Staaten und/oder Branchen
  • ihre Verwissenschaftlichung im 19. und 20. Jahrhundert
  • Repräsentation und Erfahrung von Nachtarbeit
  • ihre technische und bauliche Bedingtheit (künstliche Beleuchtung etc.)
  • ihre räumliche und regionale Dimension

Wir freuen uns ferner über Vorträge, die Geschlechter- und Klassenzugehörigkeiten oder Migrationserfahrungen in den Mittelpunkt stellen. Auch ist es denkbar, dass Beitragende den Wert von Arbeit sowie Humanisierungsmöglichkeiten- und grenzen in ihre Überlegungen aufnehmen. Welche Rolle spielten Gesundheit und Krankheit für Nachtarbeitende? Wie sah ihr Verhältnis zu Freizeit aus?

Beitragsvorschläge im Umfang von 1.500 bis 2.000 Zeichen in deutscher Sprache sowie eine Kurz-Biografie werden bis zum 1. Mai 2025 an anna.horstmann@uni-bielefeld.de erbeten. Eine Benachrichtigung über die Auswahl erfolgt bis Mitte Juni 2025. Die Tagung wird am 24./25. November 2025 an der Universität Bielefeld und zusammen mit der German Labour History Association stattfinden. Die Reisekosten werden erstattet und eine Übernachtungsmöglichkeit gestellt.

Call als PDF: CfP Nachtarbeit seit dem 19. Jahrhundert

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